Zusammenstehen schützt die Schwachen

Zwei Helfer und ein Wattestäbchen im Kampf gegen das Coronavirus; Bildquelle: Lukas/Malteser

Braunschweig (mhd). Zwölf Tage lang haben Ehrenamtliche der Braunschweiger Malteser gemeinsam mit der Feuerwehr Bewohner und Mitarbeiter Braunschweiger Alten- und Pflegeheime auf Vorliegen einer Coronainfektion getestet. Am letzten Testtag, Sonntag, 10. Januar 2021, bekamen sie dafür ein dickes Lob der Stadt aus dem Mund von Stadträtin Dr. Christine Arbogast, Dezernentin für Soziales, Schule, Jugend und Gesundheit der Stadt Braunschweig.

Er redet nicht mehr viel - die Erfahrung seiner Helfer spricht für sich selbst. Als Malteser-Einsatzleiter Niklas Kühlborn am frühen Sonntagmorgen gegen 8.30 Uhr mit Malteser- und Feuerwehrfahrzeugen in Kolonne und Blaulicht vor dem Pflegewohnstift Am Ringgleis in Braunschweig vorfährt, da läuft alles wie am Schnürchen: Die imposanten Einsatzwagen parken in den freigehaltenen Parkbuchten, schnell ist das Material ausgepackt und bald gehen die ersten Trupps mit jeweils fünf Helferinnen und Helfern von Zimmer zu Zimmer, um die Bewohner des Stiftes durchzutesten. Derweil stellen sich vor dem Haupteingang allmählich immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stiftes bei der Sanitätsstation der Malteser ein, wo sie nacheinander Bekanntschaft mit einem Wattestäbchen machen. Tief im Rachen soll es das Virus nachweisen und damit Infizierte erkennen, um Krankheitsausbrüche im Pflegestift zu verhindern.

Mit rund zwei Dutzend ehrenamtlichen Maltesern ist Niklas Kühlborn an diesem Sonntag unterwegs, dazu kommen etwa zehn Helfer der Freiwilligen Feuerwehren. Seit Anfang Dezember geht das schon so: Am 21. und 22. sowie 28. und 29. Dezember haben sich die Helferinnen und Helfer Altenheime in Braunschweig vorgenommen – und dann seit dem 3. Januar täglich, auch am Wochenende! So hat sich am zwölften und letzten Einsatztag also längst gute Routine eingestellt, jeder weiß, was er zu tun hat. „Ich muss kaum noch eingreifen“, sagt Kühlborn anerkennend. Schon lange sind auch die zugereisten Malteser-Helfer aus Buxtehude, Celle, Wolfsburg, Göttingen, Hildesheim und Magdeburg mit den Braunschweigern zu einem eingeschworenen Team mit hoher Motivation zusammengewachsen, die allerdings auch ein Ergebnis der hervorragenden Verpflegung war. Für ein ausgiebiges Frühstück an jedem Morgen sorgten die Malteser, die Feuerwehr schließlich verpflegte am Mittag. Das half, die rund 280 Arbeitsstunden durchzuhalten, die allein bei den Maltesern an jedem Testtag einschließlich umfangreicher Vor- und Nacharbeit anfielen.

Ein großer Aufwand also und einer der größten Einsätze für die Braunschweiger Malteser überhaupt. Hat es sich gelohnt? Unbedingt! Insgesamt rund 2.000 Test hatten die Malteser bis Sonntagabend in zwölf Heimen durchgeführt und dabei mehrere Dutzend Infizierte entdeckt. Damit wurden Krankheitsherde frühzeitig erkannt und möglicherweise zahlreiche Menschenleben gerettet. Am frühen Sonntagmorgen war denn auch eigens Stadträtin Dr. Christine Arbogast gemeinsam mit Dr. Anja Wartmann vom Gesundheitsamt der Stadt Braunschweig zu den Helferinnen und Helfern gekommen, um ihnen für ihren großartigen Einsatz zu danken. Thomas Hickmann vom Bevölkerungsschutz der Feuerwehr Braunschweig und Raphael Ebenhoch, Geschäftsführer der Malteser in der Diözese Hildesheim, hoben in kurzen Ansprachen vor allem die gute Zusammenarbeit der Hilfsdienste hervor. So konnte Jörg Rütjerodt, Leiter Notfallvorsorge und Katastrophenschutz der Malteser in der Diözese Hildesheim, am letzten Einsatztag ein uneingeschränkt positives Fazit ziehen: „Diese Reihentestung hat uns sehr viel Kraft gekostet. Aber wir haben es gerne getan, um unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger in Braunschweig zu schützen.“


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